Das Zirkusgebäude in der Berliner Friedrichstraße hat eine lange Geschichte, die eng mit dem VEB Zentral-Zirkus/Staatszirkus der DDR verwoben ist, obwohl der Bau nie ein regulärer Betriebsteil des Unternehmens war.
Die künstlerische Historie beginnt mit der Eröffnung als fester Bau des Zirkus Barlay am 25.12.1948 und endet mit der letzten Vorstellung im inzwischen als Busch-Bau umfirmierten Gebäude am 25.02.1963. Ab dem Übergang des Zirkus Barlay in die kommunale Verwaltung der Stadt Berlin 1950 wurden in der Manege an der Friedrichstraße mehr als 50 verschiedene Zirkusprogramme gezeigt.
Wegen bautechnischer Mängel musste der Spielbetrieb 1963 eingestellt werden und das Gebäude wurde 1966/67 abgerissen. Auf dem Grundstück wurde der neue Friedrichstadtpalast gebaut, der 1984 seine Türen für das Publikum öffnete.
Der Mittelteil des Zirkusbaus wurde erhalten und demontiert und ab 1967 im neu entstandenen Objekt II des Winterquartiers in Hoppegarten wieder aufgebaut. In den Jahren bis zur Auflösung des Unternehmens diente der – umgangssprachlich immer noch gern als Barlay-Bau bezeichnete – Rundbau als Probenmanege für die Tierlehrer und Artisten des VEB Zentral-Zirkus/Staatszirkus der DDR.
Durch die Initiative von Markus Quaiser gelang es 2012, den Rundbau und das angeschlossene Stallgebäude unter Denkmalschutz zu stellen. Im April 2013 wurde bekannt, dass das Grundstück des Objekt II durch die TLG Immobilien GmbH (eine frühere Tochtergesellschaft der Treuhandanstalt) an einen Investor verkauft wurde, der dort eine Wohnbebauung plant und den Rundbau mit in seine Konzeption einbeziehen will. Damit stehen die Chancen gut, dass diese beiden Gebäude – Stall und Rundbau – als die letzten stummen Zeitzeugen der Zirkusgeschichte im Bereich Rennbahnallee/Bollensdorfer Weg in Hoppegarten erhalten bleiben.