Alles begann im Oktober 1984. Den damals 11-jährigen Sascha Bittner erreichte ein großer Briefumschlag aus Berlin, auf den Weg gebracht von der Pressestelle des Staatszirkus der DDR. Inhalt: Ein kurzer Brief von Dietmar Winkler und eine kleine Auswahl von Souvenirs des Unternehmens.
Vom Zirkusvirus schon längst infiziert, war bei Sascha die Sammelleidenschaft nun vollends entbrannt. War das Archiv Anfangs thematisch noch breiter und weniger systematisch aufgestellt, trug er nun im Laufe der Jahrzehnte alles zusammen, was ihm über Staatszirkus der DDR in die Hände kam.
Bis heute hat sich das Zirkusarchiv von Sascha Bittner zu einer umfangreichen und einer der wenigen privaten Sammlungen entwickelt, die sich ausschließlich dem Bewahren des Erbes des staatlichen Zirkusunternehmens der DDR widmen. Der Fundus umfasst eine Sammlung von Programmheften, Plakaten, Fotos, Drucksachen und Dokumenten, Büchern, Zeitungen, Zeitschriften, Souvenirs, Ton- und Filmaufnahmen, Requisiten und Kostümen, die allesamt im direkten Kontext zum VEB Zentral-Zirkus/Staatszirkus der DDR und seinen Organisationseinheiten stehen. Für das im Jahr 2011 begonnene Onlineportal bildet die Sammlung von Anfang an größtenteils die materielle Basis.
Neben der Sammlertätigkeit liegt Sascha Bittner vor allem auch das „Netzwerken“ am Herzen und das ständige Bemühen und Wirken, um den Staatszirkus der DDR und seine dort Beschäftigten nicht dem unverdienten Vergessen anheim fallen zu lassen.
Freundschaftliche Kontakte und den Austausch pflegt Sascha Bittner mit anderen, thematisch gleich orientierten Zirkussammlern. Das von ihm auf Facebook initiierte „Netzwerk Staatszirkus“ führt frühere Mitarbeiter des Unternehmens zusammen und ermöglicht den Kontakt zwischen damaligen Kollegen ebenso wie die von ihm ins Leben gerufene WhatsApp-Gruppe „Ehemalige des Staatszirkus“.
In diesem Jahr kann Sascha Bittner nun auf das 40-jährige Bestehen seines Archives zurückblicken. Er tut es mit Stolz und mit Dankbarkeit an alle, die ihn auf dem Weg dorthin unterstützt haben.